Das Tischtennis ABC A  Antizipation | Tischtennis ist nichts für Dumme! Immerhin muß man bei diesem Sport auch etwas von der  Antizipation verstehen. Nun kommt diese "Zipation" nicht davon, daß die Trikot-Hose nicht richtig sitzt. Sie hat auch  nichts damit zu tun, daß man beim Tischtennis immer ein wenig skeptisch sein sollte (Anti). Die Antizipation ist  vielmehr die Fähigkeit, hellsehen zu können. Wer antizipieren kann, der weiß, wie der Ball sich unter  Berücksichtigung von Drall, Geschwindigkeit, Treffpunkt, Unter- schneidung und Flugbahn gleich nach dem Auftreffen  verhalten wird. Sollte der Gegner auf die Frage "Wie steht es eigentlich ?" als Antwort geben: "Keine Antizipation!",  dann bedeutet das vornehm ausgedrückt: "Keine Ahnung!"   Anzeigetafel | Tischtennis könnte so schön sein, wenn es nicht immer jemanden gäbe, der mitzählt und das  Ergebnis dann in aller Öffentlichkeit kundtäte.   Ausfall | Als Ausfall wird derjenige Spieler bezeichnet, der nicht die Normalform erreicht. Betrifft der Zustand eine  ganze Mannschaft über einen längeren Zeitraum, dann spricht man nicht mehr von Ausfall, sondern von drohendem  Abstieg. B  Ballgeschwindigkeit | Tischtennisbälle erreichen Geschwindigkeiten bis zu 180 km/h. Sie müssen aber mindestens  20 Stundenkilometer schnell sein, sonst erleiden sie einen Strömungsabriß und fallen zu Boden. Erstaunlich bei den  hohen Geschwindigkeiten: Die Hand des Spielers erreicht kaum 50 km/h, der Schläger selten 70 km/h. Also resultiert  der Großteil des enormen Tempos aus dem Tritt des Schlägers in den Hintern des Balles.   C Chinesen | Das asiatische Volk ist tischtennisbegeistert. Obwohl viele Chinesen noch immer nicht die richtige  Schlägerhaltung beherrschen, scheuen sie sich nicht, auch gegen europäische Tischtennis-Größen anzutreten. Diese  vermeiden es - mit Rücksicht auf Völkerverständigung und sportliche Fairneß -, zu gewinnen. Diese Einstellung der  Gegner ermöglicht den Chinesen, zahlreiche Weltmeister zu stellen.   D  Doppel | Die beste Methode, sich nach Regeln gegenseitig im Wege zu stehen. Die gemeine Regel schreibt nämlich  ausdrücklich vor, daß abwechselnd geschlagen werden muß. Reaktionsschwächere Spieler werden daher beim  Doppel äußerst gerne gesehen. Sie sorgen für die nötigen Pausen zum Verschnaufen.  E Einundzwanzig | Magische Zahl im Tischtennis. Faszinierend vor Allem für Leute, die vom Tischtennis nichts  verstehen und bei Spielen zusehen: Die Zuschauer und Mannschaftsmitglieder verhalten sich ruhig und diszipliniert.  Plötzlich sagt jemand: "Einundzwanzig zu ..." und alle klatschen, jubeln und freuen sich. Entschuldigung | Gehört beim Tischtennis zum guten Ton - bei jedem Netz- und Kantenball ! Man vermeide bei  seiner Entschuldigung zu breites Grinsen und offensichtliche Schadenfreude über den Punktgewinn. Man sollte aber  auch nicht zu zerknirscht dreinschauen. Das glaubt auch keiner !   F Flip | Mini-Topspin für kurze Bälle: gute Flipper sind überall gerne gesehen. Allerdings sollte man das ausflippen  vermeiden, da man dann nur noch Flops flippen kann!   G  Glatter Boden | Der Zustand des Hallenbodens spielt beim Tischtennis keine allzu große Rolle. Trotzdem dient  glattes Parkett oft als Ausrede bei einer Niederlage.   H  Hüftdrehung | Eminent wichtig für die verschiedenen Schlagarten. Beweglichkeit in den Hüften läßt schnelle  Stellungswechsel und variantenreiches Spiel zu. Bei Doppelpartnerinnen führt eine ausgeprägte Hüftdrehung aber  auch zu Fehlerpunkten, wenn vor lauter Bewunderung der Hüftdrehung der Ball nicht mehr beobachtet wird.   I  Innenleben | Angeblich hat der Ball keinen Inhalt außer normaler Luft. Es gibt jedoch keinen Tischtennisspieler, der  das wirklich glaubt. Wie käme denn sonst so ein kleines, leeres, rundes Ding auf so viele gemeine Eigenschaften -  wenn da nicht mindestens ein kleines Stückchen Bosheit drin wäre.   J Joker | In einer Mannschaft der Spieler, der bei Punktspielen fast immer gewinnt. Der Einsatz des Mannschafts-  Jokers wäre ein taktisch kluger Zug - würde das Prädikat nicht pausenlos wechseln. Der Trainer ist oft derjenige, dem  man nicht mitteilt, wer an diesem Wochenende der Joker ist. K Köpfchen | Beim Tischtennis ist der Denkapparat besonders gefordert. Blitzdenker sind Angriffsspieler. Bei  Defensivspielern läuft der Ball ein wenig länger.   L Leistung | Relativer Begriff. Manchmal reicht eine schwache Leistung aus, um zu gewinnen. Oft wird aber auch mit  einer tollen Leistung knapp verloren. Die Leistung steht also nicht unbedingt im Zusammenhang mit Punktgewinnen.   M  Mannschaftskamerad | Ein bedauernswerter Zeitgenosse, der mit Gleichgesinnten zusammen jede Woche zu  Punktspielen geschickt wird. Er muß Trost spenden können, Spaß verstehen, Rüffel wegstecken können, alle  möglichen Schimpfworte ungerührt anhören können, Wutausbrüche unbeschadet überstehen, Launen ertragen und  absolut trinkfest sein. Muskelbeanspruchung | Beim Tischtennis werden praktisch alle Körperteile trainiert. Die Beinarbeit ist so wichtig  wie das Training der Armmuskeln. Rücken- und Beckenmuskeln sind bei Schnellkraftübungen gefordert. Das Gehirn  wird auf Reaktionsschnelligkeit trainiert, und sogar der Magen ist beansprucht. Er muß mit dem flauen Gefühl bei  einer drohenden Niederlage fertig werden.   N Netzhöhe | Manche Spieler haben es bisher versäumt in der Fachliteratur nachzusehen, wie hoch die Netzoberkante  über der Platte ist. Sie haben mal gehört, daß es 15 Zentimeter sein sollen. Dementsprechend richten sie ihr Spiel  ein. Nun steht aber in der Normung für das Tischtennisnetz: Oberkante bei 15,25 Zentimetern. Kein Wunder also,  daß Spieler, die sich auf das Hörensagen verlassen, immer ins Netz dreschen! Es ist einen viertel Zentimeter höher.   O  Organisationsleiter | Der Mensch, der bei Turnieren dafür verantwortlich ist, daß keiner weiß, wann er wo gegen  wen und mit welchen Chancen zu spielen hat.   P  Passierball | Eine Möglichkeit, seitlich am Gegner vorbeizuspielen. Sie heißt Passierball, weil der Gegner nur noch  zuschauen kann, wie es passiert. Pingpong | Für fortgeschrittene Tischtennisspieler ein Reizwort, für Profis eine Beleidigung. Beim Pingpong wird der  Ball hin und her geschoben, frei nach dem Motto: "Nimm Du den Ball, ich hatt' ihn schon!". Pingpong-Spieler halten  einen Topspin für die Flügelschraube, die das Netz an der Platte festhält.   R Rückhand | Die meisten von uns haben schon mal eine Rückhand gesehen. Die Hand wird dabei auf den Rücken  gelegt und zwei Finger nach unten abgespreizt. Dabei sagt der Spieler: "Der Ball war wirklich nicht dran".   U  Unterschnitt | Davon spricht man, wenn ein Schlag nicht so gut ist wie die anderen. Bei einigen ist z.B. der Blockball  deutlich unter dem Schnitt. V Verlängerung | Meist hört ein Spiel dann auf, wenn einer der beiden Spieler 11 Punkte gewonnen hat - manchmal  auch nicht. Dann hat einer 11 Punkte, und der andere ist knapp dahinter und hat 10 Punkte. Trifft das zu, dann  müssen beide nachsitzen. Sie müssen so lange weiterspielen, bis einer von beiden nachgibt und dem anderen einen  Zweipunktevorsprung läßt. Das kostet Nerven und kann gelegentlich lange dauern....  Tischtennisclub Neunstadt 1969 e.V.